Viola-Unterricht an der Jugendmusikschule
Von allen Orchesterinstrumenten ist die Viola das am längsten verkannte (Hector Berlioz). Darum greifen auch ausgebildete Violinistinnen und Violinisten irgendwann zur Bratsche, weil diese überall so dringend gebraucht wird. Doch stellt die Bratsche an ihre Spieler hohe technische Anforderungen und ist keinesfalls einfacher zu spielen als die Geige.
Nur scheinbar ist die Viola eine Art größere Violine, lediglich eine Quint tiefer gestimmt. Tatsächlich liegen aber – nicht nur klanglich – Welten zwischen den beiden Instrumenten. Der spezielle Schmelz im Klang der Bratsche ist geradezu sprichwörtlich und selbst Kinderinstrumenten zu eigen. Dieser Klang kommt durch das größere Volumen zustande. Mit ihren 38–47 cm Korpus-Länge (ohne Hals) ist die Bratsche etwa acht cm größer als die Geige. Die Saiten sind dicker, der Bogen länger.
Durch ihre tiefere Stimmung in der Altlage und ihre Klangfülle besitzt die Bratsche auch eine tragende und stabilisierende Funktion. Da sie zudem in einem anderen Notenschlüssel (C-Schlüssel) notiert wird, zählt zu den besonderen Qualitäten der Bratschisten, dass diese schon sehr früh zu transponieren lernen.