13. April 2016

Kooperationspartner

Durch den demografischen Wandel sowie die Entwicklungen in der Bildungspolitik mit G8 und der Ganztagesschule ist die Musikschule zunehmend vor besondere Herausforderungen gestellt – denen die Jugendmusikschule mit großem Elan begegnet.

Nicht zuletzt zählen die mannigfachen Kooperationen zu den wichtigsten Aufgaben einer Musikschule überhaupt. Als eine der ersten war die Jugendmusikschule Südlicher Breisgau 2005 auf die allgemein bildenden Schulen zugegangen. Heute weist sie mit ihren derzeit 54 Kooperationen mit Schulen die meisten Bildungskooperationen im ganzen Land auf.

Am Bundesförderprogramm „Kultur-macht-stark!“ ist die Jugendmusikschule bereits seit dessen Gründung in 2013 mit sieben Projekten beteiligt. Das Besondere daran: Es erreicht vor allem Schüler aus sogenannten „bildungsfernen“ Haushalten beziehungsweise eher schwierigem sozialen Umfeld, deren Eltern erfahrungsgemäß nicht bereit oder in der Lage sind, zum Musikunterricht der Kinder einen auch nur geringen Beitrag zu bezahlen. Die Teilnahme ist kostenlos und wird inklusive der Instrumente, die an den Schulen verbleiben, komplett aus Bundesmitteln finanziert.

Traditionell ist das Musizieren in Musikvereinen in unseren Mitgliedsvereinen sehr populär. Die früher übliche ehrenamtliche Ausbildung in den Vereinen hat sich in den letzten Jahren zu einer Zusammenarbeit mit der Jugendmusikschule entwickelt. Mittlerweile arbeitet die Musikschule mit 25 Musikvereinen ihres Einzugsgebietes zusammen und übernimmt z.T. deren komplette Jugendausbildung oder der Bereitstellung an Werbemittel. Inzwischen ist etwa jeder vierte unserer Schüler Mitglied eines Musikvereins. Ein eigener Fachbereich "Kooperation mit Musikvereinen" nimmt sich der Anliegen der Vereine an und betreut diejenigen Kollegen, die Schüler aus den Vereinen unterrichten, pädagogisch in deren Sinne.

Mit ihren Konzerten und öffentlichen Auftritten trägt unsere Jugendmusikschule die Freude und das Verständnis für Musik in weite Kreise der Bevölkerung. Sie bereichert das kulturelle Leben in den Gemeinden und nimmt einen wichtigen Platz in deren Bildungs- und Kulturangebot ein. Ihre Ensembles sind gefragte und auf hohem Niveau musizierende Partner bei Empfängen, Vernissagen und festlichen Anlässen in sozialen Einrichtungen, Betrieben, Kliniken, Schulen und Gemeindeverwaltungen. Aus den Veranstaltungen der öffentlichen Schulen, Kindergärten, Kirchen und Seniorenwohnheimen sind die Beiträge der Jugendmusikschule nicht mehr wegzudenken.

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Schüler aus Musikvereinen
Zusammenarbeit mit den Schulen

Zwischen der Jugendmusikschule und den öffentlichen Schulen ihrer Mitgliedsgemeinden – Grundschulen, Werkrealschulen und Gymnasien – bestehen verschiedene musikalische Kooperationsmodelle, zu denen derzeit 935 Schüler angemeldet sind.

Etliche Kooperationen verdanken sich auch Förderprogrammen wie S-B-S („Singen-Bewegen-Sprechen“) oder „JEKI“ („Jedes Kind kann musizieren“), das jedem Kindergarten- oder Grundschulkind musikalische Grunderfahrungen bzw. das Erlernen eines Instrumentes ermöglichen soll. Auf diese Weise können an den Schulen die mittlerweile fast gänzlich aus den Lehrplänen verbannten Musikstunden wieder vermehrt in den Unterricht integriert werden und auch Kinder aus sog. bildungsfernen Haushalten erreicht werden.

Seit elf Jahren können sich am Faust Gymnasium Staufen die fünften Klassen für zwei Jahre Musikklasse entscheiden – eine reizvolle Möglichkeit für musikinteressierte Kinder, die aufgrund der Kooperation mit der Jugendmusikschule Südlicher Breisgau Instrumentalunterricht durch qualifizierte Fachkräfte erhalten.

Die Musikklasse widmet sich dem gemeinsamen Musizieren im Klassenverband, ergänzt durch den begleitenden Unterricht auf einem Musikinstrument. Das gemeinsame Singen und Musizieren fördert Bereiche, die für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder von großer Bedeutung sind; darunter Sozial- und Lernkompetenz, persönliche Autonomie und natürlich Grob-und Feinmotorik. Vor allem eignen sie sich spielerisch kulturelles Wissen an, welches sie befähigt am gesellschaftlich-kulturellen Leben teilzunehmen.

Kooperationsbündnisse „Kultur-macht-stark!“

MusikLeben2 – „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“. Ein Programm des Ministeriums für Bildung und Forschung und des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM) zur Förderung bildungsbenachteiligter Kinder und Jugendlicher

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert mit „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung von 2018 bis 2022“ außerschulische Bildungsmaßnahmen auf dem Gebiet der kulturellen Bildung. Das Programm unterstützt bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung. Damit will das BMBF einen wirksamen Beitrag leisten, dass der in Deutschland ausgeprägte Zusammenhang zwischen Herkunft und Bildungserfolg abgeschwächt wird.

Der VdM verfolgt mit seinem Konzept „Kultur-macht-stark!“ das Ziel, dass sich lokale Bündnisse für Bildung konstituieren und zielgruppenorientierte musikalische Bildungsmaßnahmen entwickeln. Die Maßnahmen für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche tragen zu deren Stärkenentwicklung, größerer Eigenständigkeit, mehr Teamfähigkeit und insgesamt zu besseren Bildungschancen bei. 

Zielgruppen, die mit den Maßnahmen erreicht werden:

  • bildungsbenachteiligte Kinder im Alter zwischen drei und 18 Jahren, die in sozialen (z.B. Erwerbslosigkeit der im Haushalt lebenden Eltern), finanziellen (z.B. geringes Familieneinkommen, Erhalt von Transferleistungen) und/oder bildungsbezogenen (z.B. Eltern sind formal gering qualifiziert) Risikolagen aufwachsen.
  • Kinder und Jugendliche mit körperlichen und/oder geistigen Beeinträchtigungen bzw. mit besonderem Förderbedarf, die in den oben genannten Risikolagen heranwachsen und dadurch in ihren kulturellen Bildungschancen beeinträchtigt sind.
  • auch Kinder und Jugendliche können partizipieren, die nicht einer der o.g. Risikolagen zuzuordnen sind; doch muss die Hauptzielgruppe stets im Fokus bleiben.

Grundvoraussetzung sind lokale Bündnisse mit öffentlichen, gemeinnützigen, nicht gewinnorientierten Musikschulen. Zum Gelingen von lokalen Bildungsbündnissen ist das Zusammenwirken von mindestens drei lokalen Bündnispartnern mit unterschiedlichen, einander ergänzenden Kompetenzen erforderlich. Jeder Bündnispartner muss auf lokaler Ebene verankert sein. Einzelpersonen sind als Bündnispartner ausgeschlossen. Antragsteller und federführender Bündnispartner bei „Kultur-macht-stark!“-Anträgen muss eine öffentliche, gemeinnützige, nicht gewinnorientierte Musikschule in Deutschland sein. Die Antragsteller weisen Erfahrungen im Umgang mit öffentlichen Projektförderungen vor.

Aktuell arbeitet die Jugendmusikschule im Rahmen von „Kultur-macht-stark!“ an sieben Schulen mit verschiedenen Bildungspartnern zusammen wie beispielsweise das Jugendbüro Bad Krozingen.

Zusammenarbeit mit den Musikvereinen

Unsere Region, der südliche Breisgau, ist reich an musikalischen Traditionen. Viele Musikvereine in unseren Mitgliedsgemeinden blicken auf eine mehr als hundertjährige Geschichte zurück. Die Vereine stehen seit Jahren vor dem Problem, dass einerseits traditionell ehrenamtliche Ausbilder immer schwerer zu finden sind, andererseits die Ansprüche und Anforderungen an die Qualität der Ausbildung und der Darstellungen wachsen.

In dieser Situation bieten sich die qualifizierten Lehrerinnen und Lehrer der Jugendmusikschule als ideale Partner an. Eine Partnerschaft, die von Seiten der Jugendmusikschule durch einen speziellen Ansprechpartner und Koordinator, Josef Heckle gefördert wird.

Die Zufriedenheit der Vereine mit dieser Kooperation zeigt sich in der hohen Akzeptanz von inzwischen 25 Musikvereinen, mit denen die Musikschule in ihren 13 Mitgliedsgemeinden und Teilorten zusammenarbeitet. Die Zahl der Schüler an der Jugendmusikschule, die aus Musikvereinen kommen, liegt zur Zeit bei 843 und ist damit die höchste in Baden-Württemberg.

Dies hat u.a. folgende Gründe:

  • Die Vereine sehen die Musikschule als zuverlässigen Partner, der gegenüber der eher zurückgehenden ehrenamtlichen Ausbildung früherer Jahre, eine qualitätsorientierte und verlässliche Ausbildung anbieten kann.
  • Konferenzen mit Vereinsvertretern und Lehrern der Jugendmusikschule bieten Möglichkeiten der Kontaktpflege und Aussprache.
  • Lehrer der Jugendmusikschule sind zunehmend in Personalunion auch Vereinsdirigenten.
  • Die Musikschule fördert die Schüleranmeldung über Vereine durch einen Rabatt der Unterrichtsgebühren.
Zusammenarbeit mit kommunalen und kirchlichen Institutionen

Kindergärten, Seniorenheime, Kirchen und Rathäuser stellen in den 13 Mitgliedsgemeinden und 12 Teilorten in 97 Gebäuden Räume und Säle zur Verfügung, damit die Wege der Kinder zu ihrem Musikunterricht kurz bleiben und ein Rahmen für Auftritte und Konzerte zur Verfügung steht.