Matinee der Jugendmusikschule Südlicher Breisgau in Staufen
„Jugend musiziert“ – der jährlich ausgetragene Bundes-Wettbewerb, liegt mal wieder in der Luft! Darum sei es wichtig, die dort antretenden Musikkandidat*innen so oft es geht auf die Bühne zu schicken, legt Bereichsleiterin Nathalie Viehöver den Zuhörern nahe. Auf diese Weise gewöhnen sie sich ans Publikum – und besser kann man sie kaum auf den großen Auftritt vorbereiten. Somit verwunderte es nicht, dass diese Marktmatinee der Jugendmusikschule Südlicher Breisgau ein Konzert der Extraklasse wurde. Dieses „läutete“ Lenni Wyneken (Kl. Bernd Schäfer), der allerdings nicht zum Wettbewerb antritt, auf dem Klavier mit der Etüde a-moll, op. 91, Nr. 18 von Moritz Moszkowski (1854-1925) ein, die er glasklar und fluid-perlend vorzutragen verstand.
Danach kam mit Antonia Kienzler, Frederik Rausenberger und Stella Schuhmann (alle Kl. Nicole Krüger) ein sehr junges Klarinetten-Trio an die Reihe, welches mit der Ouverture aus der „First Suite für drei Klarinetten“ (Christoph Graupner,1683-1760) sowie zwei aus fünf Stücken für drei Klarinetten, op.112 von Jenö Takács (1902-2005) nahezu sein ganzes Wettbewerbsprogramm vorstellte. Und hier wurde es ganz deutlich: Denn diese Drei konnte man in den vergangenen Wochen immer wieder in Schülerkonzerten hören – und jedes Mal wurden sie besser und souveräner. Während sie ihr erstes Stück flüssig und gekonnt zu Gehör brachten, agierten sie beim zweiten (modernen) Stück mutig wie alte Hasen und überaus musikantisch.
Auf dem Waldhorn interpretierte Leon Bürgin (Kl. Nathalie Viehöver), der sich mit seinem Auftritt auf das Musikabitur vorbereitete, das Allegro moderato Morceau de Concert, Op. 94 von Camille Saint-Saens (1835-1921), welches er von zart bis stechend scharf differenziert und ausdrucksstark darbot; und dies in einer Spielhaltung, als würde er mit den Noten jonglieren (am Klavier: Joachim Baar). Im Anschluss wechselte er zur Marimba (Kl. Guillaume Chastel, der nicht an der hiesigen Musikschule unterrichtet), auf der er bravourös zunächst die Cellosuite Nr. 2, BWV 1008, d-Moll von Johann Sebastian Bach (1685-1750) – Courante und Menuett I und II – sowie mit deutlich erkennbarer Spielfreude, indes er fast zu tanzen schien, das moderne Stück „Dream of the Cherry Blossoms” von Keiko Abe (*1937) präsentierte.
Trotz ihrer jungen Jahre überzeugte Malina Stieghorst mit ihrem selbstbewussten und souveränen Geigen-Vortrag (Kl. Jeannette Dorée) zur virtuosen Klavierbegleitung von Joachim Baar auf Anhieb, wiewohl nicht zum Wettbewerb antretend und dennoch mühelos das hohe Niveau des Konzerts aufrechterhaltend. Im Gepäck hatte sie die beiden Sätze Allegro con spirito und Allegro der Sonate für Klavier und Violine G-Dur KV 301 von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), dessen Musik sie vom Kopf bis zu den Füßen zu durchströmen schien – eine wirklich beeindruckende Darbietung.
(Text und Fotos: Friederike Zimmermann)