Hitverdächtig: Das Musical „Wakatanka“ vom Schulchor Sölden mit dem Musikverein und der Jugendmusikschule Südlicher Breisgau
SÖLDEN. Die Büffel sind weg! Willkommen im wilden Süden Freiburgs – dem malerischen Dörfchen Sölden –, wo der Schulchor der Grundschule (Leitung: Jona Stöfken) in Kooperation mit der Jugendmusikschule Südlicher Breisgau und dem Musikverein Sölden (Leitung, Dirigat und Gesamtkoordination: Sebastian Kroll) das Kinder-Mitmach-Musical „Wakatanka – Kleiner Bär ganz groß“ von Christian Kunkel aufführten.
Wenn neben der Grundschule quasi der ganze Ort in ein Musical involviert sind, so riecht das nicht nur nach einer organisatorischen Höchstleistung, sondern verspricht auch einer der Veranstaltungs-Höhepunkte im Jahr zu werden. Der Plot machte denn auch neugierig, denn hinter dem Namen „Wakatanka“ verbirgt sich ein Indianerstamm, der seit Jahr und Tag harmonisch in der Prärie lebte. Als aber eines Tages die Büffel wegbleiben, leidet der ganze Stamm Hunger. Und nicht nur das, neben der Nahrung fehlt es den Bewohnern einfach an allem; Zelten, Kleidung, Decken… Es sind die Kinder des Indianerdorfes, allen voran „Kleiner Bär“, die sich schließlich auf die Suche nach den selten gewordenen Tieren begeben – und sie haben auch schon einen Verdacht: Bestimmt hat der weiße Mann mit seinem Schießeisen die Büffel vertrieben. Als sie die vermeintlichen Übeltäter aufgespürt haben, stellen sie diese zur Rede. Daraufhin erweisen sich schon bald zwei weiße Kinder als hilfreich. Ihnen gelingt es, den Wind Wendelin Blasebalg nach den Büffeln zu schicken. Mit einer Karte in der Hand kehren die Indianerkinder zu ihrem Stamm zurück, der seine kleinen Helden dankbar und voller Zuversicht in Empfang nimmt.
So schmal die Handlung auch ist, umso fetziger und eingängiger sind die insgesamt neun Lieder, darunter der Pow-Wow-Song oder das Hottehüh-Lied. Durchweg bewiesen die jungen Sängerinnen und Sänger, die die Stücke mit erstaunlicher Souveränität einzeln oder zu zweit vortrugen, Spielfreude und stimmliches Talent. Dahinter steckte allerdings ganz schön viel gesangliches Training; sowohl im Chor als auch mit den jungen Solisten, das ihnen Jona Stöfken von der Jugendmusikschule Südlicher Breisgau angedeihen ließ, bis das Ganze am Ende von Sebastian Kroll mit der Musikkapelle zusammengeführt wurde. Vom Ergebnis war nicht nur das Publikum begeistert: Unter seinem lang anhaltenden Applaus verwandelten sich die konzentrierten Mienen der jungen Akteure auf der Bühne mehr und mehr in stolze und glückliche Kindergesichter.
(Text: Friederike Zimmermann / Foto: Jona Stöfken)
Hier geht's zum Artikel in der Badischen Zeitung vom 7. August 2019