Eindrucksvolles Percussion-Vorspiel an der Landeckschule

BAD KROZINGEN. Man sagt, Schlagzeugspielen mache süchtig: Hat man damit einmal angefangen, kommt man nur schwer wieder davon los. Während ein Laie, der sich hinter ein Schlagzeug setzt – in der irrigen Annahme, das sei ganz leicht –, schnell eines Besseren belehr wird. Es scheint als habe man plötzlich fünf linke Hände und Füße, die einem einfach nicht gehorchen wollen. Die Koordination will also bestens einstudiert sein. Damit die Rhythmen auch akkurat abgerufen werden konnten, müssen sie explizit Schlag für Schlag geübt werden.

Umso faszinierender war es, all die jungen bis sehr jungen Schüler (übrigens ausschließlich Jungs…) erleben zu dürfen, die es auf diesem Instrument schon so weit gebracht haben. Bis auf eine Erkrankung war die gesamte Klasse des Schlagzeug-Lehrers Arno Pfunder an der Jugendmusikschule Südlicher Breisgau an- und aufgetreten; das hatte fast schon etwas Familiäres. Thema des Klassenvorspiels waren die Grundrhythmen und mögliche Überleitungen zwischen den verschiedenen Sequenzen (fill-in). Soli, Duette, Ensemble und Drum-Karaoke – da war alles dabei.

Vor vollbesetzten Reihen machten Luka Eckerle und Noha Bender den Anfang mit „Trio in 4“. Benjamin Illner präsentierte zu einem Play Along eine Fill-Kombination. Streng mussten Nathan Abel und Tobias Schubnell bei ihrem gemeinsamen Auftritt aufeinander achten, um im Gleichtakt zu bleiben. Hochkonzentriert folgten auch Jannis Lotz und anschließend Tim Bölter ihrem Play Along, letzterer im Duo mit seinem Lehrer. Dieser begleitete auch Florian Ruschlau im Gleichtakt bzw. unisono.

Seinen ersten Auftritt hatte Sebastian Lenhard mit gemischten „Fills“, die er solo vortrug. Auch Simon Bauchinger spielte seine Rhythmusfolge „Don’t get nervous“ solo. Recht schnell gerieten Niclas Keil und A. Pfunder in den Flow des archaischen Rhythmus zum Play Along von Lenas Song „Stardust“. Ebenfalls im Duo, diesmal aber im Wechsel, spielten Linus Kuttruff und sein Lehrer eine Zusammenstellung verschiedener Groove- und Bassdrum-Figuren, was überaus beeindruckend war. Desgleichen faszinierte Lasse Lorbeers Auftritt zu einem Play Along mit dem Stück „Straight Eight“. Mit vier Schlegeln in nur zwei Händen musizierte Jonas Leppert zwei Stücke auf dem Vibraphon, zu welchem er nach etlichen Jahren Schlagzeug wechseln wollte – schließlich zählt auch dieses Instrument zu den Percussion-Instrumenten.

Sehr versiert zeigte sich Linus Lemper, der aktuelle Drummer der Young Lions Big Band (YLBB) der Jugendmusikschule mit dem vom Ensemble selbst eingespielten Play Along „September“. Den abschließenden Höhepunkt boten schließlich Nils Bork und Marvin Herzog (die beiden ehemaligen Drummer der YLBB, bei der sie wegen Abiturvorbereitungen pausieren). Sie beeindruckten mit einem Medley, das sie gemeinsam im Unterricht zusammenstellten, teilweise unterlegt mit Play Alongs, dann wieder solistisch – großartig! Ein Percussion-Abend, der quasi über alles, was man mit Trommeln so anstellen kann, einen Abriss bot.

Friederike Zimmermann

Schon alte Hasen im "Club": Nils Bork und Marvin Herzog, die beiden ehemaligen Drummer der Young Lions Big Band.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert