Schülerkonzert der Jugendmusikschule Südlicher Breisgau in Merzhausen
MERZHAUSEN. Bei diesem letzten Schülerkonzert vor den Weihnachtsferien erwartete die Zuhörer ein Konzert der Superklasse, diente es doch für etliche Schüler*innen als eine Art Generalprobe für den Wettbewerb „Jugend musiziert“, der im Januar ansteht. So sind die Schülerkonzerte auch immer eine schöne Gelegenheit, sich im Auftreten zu trainieren. Schließlich ist es etwas völlig Anderes, sich vor Publikum zu präsentieren, als im stillen Kämmerlein zu üben.
Zu Beginn begeisterten Lennard Dorée, Isabella Berger, Raphael Berger, Hannes Been und ihr Lehrer Markus Lechner als Kontrabass-Quintett mit zwei kleinen Stückchen – ein doch eher seltenes Bild in diesem Rahmen. Ambitioniert daraufhin der Vortrag von Santiago Pabst auf dem Klavier (Kl. Regine Barth) mit gleich drei Stücken, bevor Emma Wenger unvermittelt mit dem Bärenboogie (A. Drabon) einstieg (Klavier, Kl. R. Barth). Seit eineinhalb Jahren erst hat Emma Bölke Oboen-Unterricht, schaffte es aber mit ihren Weihnachtsliedern schon, das Publikum zum Mitsingen zu bewegen. Dadurch angeregt, ließ sich dieses im Anschluss nicht nehmen, zu „Pink Panther“ (H. Mancini) – vorgestellt von Carlo Hajos auf dem Klavier (Kl. R. Barth) – munter mitzuschnippen. Sehr eingängig erwies sich auch die Titelmelodie zum Film „Forrest Gump“, die Emil Helas zu Gehör brachte (Kl. R. Barth). Benita Schneider wartete mit Mendelssohn-Bartholdys „Lieder ohne Worte“ auf, allerdings in einer Bearbeitung für Querflöte und Klavier (Kl. Anja Thomann, am Klavier: Julia Vogelsänger) und virtuos, dabei einfühlsam, vorgetragen.
Im Teamteaching von Agnes Dorwarth, Petra Herrmann und Isabel Lehmann waren Antonia Kollin, Mirjam van Roosebeke, Thea van Buiren und Simeon Fitzenberger (alle Blockflöte) auf ihren Auftritt vorbereitet worden: Mit wechselnden Instrumenten präsentierten sie zunächst ein Madrigal aus dem 16. Jahrhundert, das sie mitsamt den komplizierten Tempowechseln souverän meisterten; im Anschluss ließen sie das Vivace aus dem Concerto für vier Blockflöten von G.Ph. Telemann hören (eigentlich geschrieben für vier Violinen), bevor sie die Komposition „Vögel mit Kopf“ von Agnes Dorwarth mit Klopfen, Sprechgesang und Schmatz-Lauten von größter rhythmischer Präzision aufführten. Helen Armbruster und Helene Laasch hatten sich einmal bei einem Wettbewerb kennengelernt und treten seitdem gemeinsam auf, scheinen sie doch (auch im Spiel) wie aus einem Holz geschnitzt – so auch heute, da sie das zeitgenössische Stück „After Hokusai: Peonies and Butterfly, Frog on old Tile“ (C. Blyton) vortrugen (Kl. Martina Roth).
Zurück zu den Kontrabässen: Bereits nach nur einem Jahr Unterricht präsentierte Hannes Been ein Petit Pièce von Robert Schumann, Laura Michl – indes eine alte Häsin auf ihrem Instrument – glänzte mit dem „Elefanten“ aus „Karneval der Tiere“ (C. Saint Saens; beide Kl. Markus Lechner; am Klavier: Christian Kemper). „Flutes en Vacances: Flutes Légères“ – sie lieferten mit ihrem Spiel den Titel für diesen Text, machten sie ihm doch alle Ehre: Lara Lohrmann, Lisa Ruf und Pia Gutmann (alle Querflöte, Kl. M. Roth) – luftig-leicht wie die Musik zu einer Screwball-Comedy aus den Sechzigern.
Durchhaltevermögen zeigten Jana Scherzinger, Alena Frensing und Laeticia Hormuth (alle Blockflöte, Kl. I. Lehmann), die nahezu ihr gesamtes Wettbewerbsprogramm vorführten – und zwar mit großem Unterhaltungswert: Mit Schellen an den Füßen und im Kreis laufend spielten sie zunächst Gluggsi Guggenmusik “Arabi“ für drei kleine Flöten; ein Stück, das man etwa von der Basler Fasnet kennt. Anschließend fast die ganze Sonate C-Dur von J. Mattheson (18. Jhd.), und schließlich die zeitgenössische, rhythmisch faszinierende „Kadanza“ von W.W. van Nieuwkerk. Eine große Bandbreite also, die das Trio mit beeindruckendem Können bewältigte. Ebenfalls zeitgenössisch zuletzt die Serenade (Walzer) für Flöte und Klarinette von J. Wyttenbach, die es „überdehnt mit Trio im falschen Einklang“ vorzutragen galt, was Leonie Mielke und Laura Neumärker überaus souverän gelang.
(Text und Fotos: Friederike Zimmermann)