Schülerkonzert der Jugendmusikschule Südlicher Breisgau im Kapuzinerhof
STAUFEN. Es war natürlich ein vergleichsweise großer organisatorischer Aufwand, den die Bereichsleiterin Nathalie Viehöver von der Jugendmusikschule Südlicher Breisgau für dieses erste öffentliche Konzert nach der Zwangspause zu stemmen hatte. Und auch die Schüler*innen und Lehrer*innen mussten sich rüsten – etwa mit Wäscheklammern, um die Noten am Ständer festzuhalten. Dennoch wurde es ein wunderbares Erlebnis, dieses Live-Konzert, dem nicht einmal die vorbeifahrenden Lastwagen und Autos und schon gar nicht die ab und zu über die Bühne flatternden Tauben etwas anhaben konnten.
Für Franziska Riesterer und Nele Schindler (beide Blockflöte in der Kl. Bettina Boysen) war ihr kleiner Auftritt eine Premiere, wobei letztere ihr „Indianerlied“ aus der Feder von Martina Müller-Kern zunächst als „Corona-Version“ – also solo, wie im Digitalunterricht einstudiert – und dann als Live-Version zur Klavierbegleitung ihrer Lehrerin präsentierte. Gut einstudiert hatte auch Emilia Arets das italienische Volkslied „Bella Bimba“ (Blockflöte, Kl. B. Boysen), zu dem die von Julian Seitz auf der Querflöte gespielte „Andenmelodie“ oder die von Enni Hellwig dargebotenen Stückchen „Sommerlied“ und „Bauerntanz“ (Gefion Landgraf) hervorragend passten (alle Kl. Angeles Gomez). Natürlich konnte an einem solchen Tag auch „Pippi Langstrumpf“ nicht fehlen – diesmal in einer sehr peppigen Version auf der Klarinette gespielt von Anouk Bühler (Kl. Nicole Krüger, am Klavier: Bernd Schäfer). Anschließend überzeugte auf ihrer Querflöte die zehnjährige Emma Grötsch (Kl. Anna Galow) „Im Konzert“ (Gefion Landgraf).
„Was für ein Luxus, einen Pianisten mit im Hause zu haben, zumal in Zeiten von Corona!“, wurden nun die beiden Geschwister Merle (Klarinette, Kl. N. Krüger) und Manuel Viehöver (Klavier, Kl. B. Schäfer) angekündigt, die mit dem Schlager „Bei mir bist du schön“ einen wunderbaren Auftritt hinlegten. Und auch Julika Comer (Querflöte, K. A. Gomez) erwies sich schon als alter Hase, ihre Darbietung eines „Allegro“ von Amand Vanderhagen als schöner Ohrenschmaus. Dann bevölkerten gleich vier Gitarristen die Bühne: Jim Beisiegel, Thorben Wiesler und Emil Noak brachten zusammen mit ihrem Lehrer Torsten Jung mit dem (jeweils am Smartphone einstudierten) „Blues“ sowie dem (in Rekordzeit auf dieses Konzert hin einstudierten) „Celtic Dance“ zwei Stücke von Joep Wanders zur Aufführung.
Ein Genuss auch der Auftritt von Lenia Comer, die am Klavier einfühlsam den „Song for Jane“ interpretierte (Kl. B. Schäfer); desgleichen die Darbietung von Camille Heydenreich auf der Querflöte (Kl. A. Galow) mit der Sonate C-Dur aus „Il pastor fido“ von A. Vivaldi zur Klavierbegleitung von B. Schäfer. Sicherlich als einen der Höhepunkte dieses Konzerts durfte man den nun folgenden hinreißenden Auftritt von Frederik Rausenberger (Klarinette, Kl. N. Krüger) und Muriel Schäfer (Klavier, Kl. B. Schäfer) mit dem Stück „Ki Mitziyon“ von Mike Burstyn bezeichnen; und auch zusammen mit Dorothea Süße (ebenfalls Klarinette) zeigte sich Muriel Schäfer mit „Allegretto Nr. 3“ von F. Demnitz als überaus versiert. Den krönenden Abschluss auf hohem Niveau gestalteten heute Lena Glatter und Ariane Maußner, die auf ihren Blockflöten zur Klavierbegleitung von B. Schäfer zwei Sätze der Sonata IV von Giuseppe Sammartini interpretierten (beide Kl. B. Boysen).
Dass ein solches Konzert in diesen Zeiten leider noch immer die Ausnahme darstelle – mit diesen Worten wandte sich Joachim Baar zum Abschluss nochmal ans Publikum. Dass Live-Musik aber nach dieser entbehrungsreichen Zeit einfach glücklich mache und die Jugendmusikschule es darum nicht aufgeben werde, mithilfe ihres eigens erarbeiteten Hygienekonzepts jede Gelegenheit zu solchen Auftritten zu nutzen.
(Text und Fotos | Video: Friederike Zimmermann)