Streicherserenade im Forum Merzhausen 18. Juni 2016

JMS Streicherserenade Merzhausen

Mit Schwung und Eleganz: Ensemblemusik vom Feinsten

MERZHAUSEN. Endlich etwas Sonne, dazu über eine Stunde wunderbare Kammermusik, dargeboten von kleineren und größeren Streicherensembles der Jugendmusikschule Südlicher Breisgau im schönen Forum Merzhausen – was will man da mehr (Gesamtorganisation: Kerstin Bögner). Erfreulicherweise hat sich mit den Hexentäler Streicherlein mittlerweile sogar ein ortsansässiges Ensemble etabliert.

Zunächst kamen vorwiegend Stücke aus dem Barock zu Gehör, beginnend mit Johann Pachelbels (1653-1573) Kanon in D-Dur, dessen berühmtester Komposition, die auf einer Ostinato-Stimme, also einer permanent wiederholten Bassfigur basiert und sich dadurch auch hervorragend eignet, weniger Geübte und Fortgeschrittene auf der Bühne zu vereinen (Ltg.: Friederike von Forster).

Im Anschluss daran gaben Ella Scharf und Anna Olivia Kruse im Duo (Violine und Viola, beide: Kl. Julia Beller) neben einer Gavotte von Johann Sebastian Bach (1685-1750) eine weniger bekannte Allemande von Pierre Phalèse (1510-1573) zum Besten; dieser war nicht nur Komponist, sondern sozusagen der erste Musikverleger überhaupt. Zu Ella Scharf gesellte sich nun ihre Schwester Sophie mit dem Violoncello (Kl. Insa Hülsebusch). Souverän und einfühlsam präsentierten die beiden eine Sarabande und Fuge von Antonio Vivaldi (1678-1741).

In diesem Programm durfte natürlich auch Henry Purcell (1659-1695) nicht fehlen, der mithin bedeutendste Vertreter der englischen Barockmusik. Dem wurden mit der „Trumpet Voluntary“, einer Art Präludium, auf dem Cello Tami Groß, Mei Groß sowie ihre Lehrerin Mika Tamura im Trio mehr als gerecht. Mika Tamura, die seit diesem Schuljahr an der Jugendmusikschule unterrichtet, und ihre Schülerin Mei Groß blieben noch für einen weiteren wundervollen Beitrag auf der Bühne. Sie spielten zwei Sätze aus Joseph Haydns (1732-1809) Duett Hob. XII.4.

Damit war im Grunde die Überleitung zur Klassik geschafft, doch nun ging es – abgesehen von dem erneut, aber von einem anderen Ensemble vorgetragenen Pachelbel-Kanon (Ltg. F. von Forster, am Klavier: Yuki Takatsuki) – mit einem großen Sprung ins 20. Jahrhundert: Locker-flockig spielten Yann Mangold, Lukas Eberle auf dem Cello im Trio mit ihrer Lehrerin den Ragtime „The Strenuous Life“, eine durchaus angenehme Abwechslung für das Ohr.

Gleich sieben Cellistinnen betraten nun die Bühne: Mit Schwung und Eleganz führten Marie Stöfken, Karoline Kuß, Johanna Morat, Neele Eisenkolb, Paula Banasch, Maike Kehder und Insa Hülsebusch (Kl. und Ltg.) das romantische Stück „Salut d’Amour“ von Edgar Elgar (1857-1934) auf, bevor sich zum Abschluss noch die Sinfoteenies, das mittlere Streichorchester der Jugendmusikschule (Ltg. Insa Hülsebusch) auf der Bühne versammelte und das Publikum mit den beiden „Reißern“ „May it Be“ von Eithne Ni Bhraonain und dem aus der Filmmusik wohlbekannten Stück „The Pirates of the Caribbean“ (Klaus Badelt) in den frühen Samstagabend verabschiedete.

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