Viel Abwechslung und Spielfreude beim Weihnachtskonzert am Faust
STAUFEN. „Was gibt es Schöneres als vor einem vollen Haus zu musizieren!“ Jürgen Gutgsell, frischgebackener Rektor am Faust Gymnasium in Staufen wusste, wovon er in seiner Begrüßung beim Weihnachtskonzert sprach, ist er doch selbst passionierter Musiker. Indes wird nicht erst jetzt die Musik am Faust großgeschrieben. Die Musikklasse in Kooperation mit der Jugendmusikschule Südlicher Breisgau gibt es bereits seit 12 Jahren, wurde jüngst aber auch vertraglich festgeschrieben – ein Novum in ganz Baden-Württemberg.
Dass aus einem solchen Konzept fraglos weitere musikalische Ensembles auch in den höheren Klassen hervorgehen, durfte man bei diesem abwechslungsreichen Weihnachtskonzert erleben. Sei es beim Auftritt der Musikklassen 6c und 6d, die unter der Leitung von Ingrid Bacchetta und Ludmila Symonova mit buntem Instrumentarium – da war alles geboten von Schlagzeug und Klavier über Bläser und Streicher bis hin zu Akkordeon und Gitarre – Bekanntes und weniger Bekanntes zu Gehör brachten. Oder beim Unterstufenchor, der unter der Leitung (und zur mitreißenden Klavierbegleitung) von Stefanie Braitsch lustvoll die fast schon an ein Musical grenzende musikalische Erzählung „Der Stern“ (Text und Musik: Martin Obert) aufführte.
Nicht zu vergessen das versierte Faust-Streichensemble unter der Leitung von Charlotte Mercier, das – wiewohl nur zu neunt – mit seinem Spiel auch die letzte Reihe der vollbesetzten Aula des Gymnasiums in seinen Bann zu ziehen verstand: Zum einen mit dem Divertimento in D, KV 136 von W.A. Mozart, zum anderen mit St. Paul’s Suite for string orchestra von Gustav Holst – wiewohl beides anspruchsvolle Stücke, die nicht zuletzt durch das temperamentvolle, ja, fast tänzerische Dirigat Merciers so wunderbar glückten. Was Stefanie Braitsch (Leitung) schließlich mit dem Faust-Chor der höheren Klassen zuwege brachte, ließ taktweise gar Mund und Ohren offenstehen, gelang es ihr doch mit diversen Popsongs und einem spektakulären Gospel diese (an sich als schwierig geltende) Altersstufe zu einem derart tollen Auftritt zu motivieren, bei dem wirklich alle ihr Bestes gaben (am Klavier: Nina Schlabach).
Zum Schluss wurde es auf der Bühne noch richtig eng, als nämlich die Faust-Band auflief. Auch sie, die unter der Leitung von Jürgen Gutgsell zunächst die Stücke „Sleigh Ride“ (Leroy Anderson), „Papa was a rollin’ stone“ (Norman Whitfield / Barrett Strong), „Mr. Basket“ (Matt Harris) und zuletzt „Feliz Navidad“ (José Feliciano) spielte, verblüffte durch ihr akkurates Spiel, die perfekt eingehaltenen Stopps, Tempowechsel oder die sauber dosierten Glissandi im Tutti. Alles in allem ging mit der Spielfreude der Kinder und Jugendlichen auf der Bühne nicht nur der Elan der jeweiligen musikalischen Leiter*innen einher, sondern auch die euphorische Begeisterung des Publikums, die sich nach dem gemeinsamen Abschlusslied aller in einem schier nicht enden wollenden Applaus entlud.
(Text und Fotos: Friederike Zimmermann)
Hier geht's zum BZ-Artikel vom 16. Dezember 2019.
Und hier geht's zur Homepage des Faust-Gymnasiums.