Drei Freiluft-Schülerkonzerte im Kurhaus Bad Krozingen
„Wir sind sehr froh, dass wir jetzt unter Einhaltung der ‚Spielregeln’ wieder Konzerte geben dürfen.“ Die Erleichterung und Freude war Josef Heckle anzumerken, der in diesen Tagen gleich dreimal die Bühne zu einem Musikschulkonzert freigeben durfte: Am 22. Juli öffnete das Café die Außenfläche und Türen weit, welche den Blick auf die provisorische Bühne freigaben. Am 26. Juli diente gar der Große Kursaal als Kulisse für die vielen Auftritte, indes sich am 27. Juli auch die Klavierklasse von Ortwin Stürmer öffentlich präsentierte.
Mit diesem erfreulichen Auftakt, den die Kurhausleitung dankenswerter Weise ermöglichte, hofft die Jugendmusikschule, sich nach den langen „Hungerwochen“ nun wieder schrittweise in die Normalität vorantasten zu können. Und auch den Schülerinnen und Schülern war anzumerken, dass sie nach den vergangenen Wochen, in denen sie fast ausschließlich digitalen Unterricht erhalten hatten, regelrecht auf die Bühne drängten, um das Erlernte auch einmal live zum Besten geben zu können.
Am deutlichsten wurde das beim Sonntagskonzert, welches aufgrund des schlechten Wetters in den Kursaal verlegt werden musste. Der Andrang der Auftretenden war so groß, dass man daraus locker auch zwei Konzerte hätte stricken können. Als erste traten Julian Lehmann und Lisa Sophia Noory der Klavierklasse von Rolf Schwoerer-Böhning auf; und sie hatten ihre Stücke wahrlich gut geübt. Sauber und akkurat auch der Geigenvortrag von Layla Kleiser (Kl. V. Essinovskaia; am Klavier: Lia Achvlediani). Die Zwillingschwestern Klara und Helene Löffler und Elena Riesterer traten wie stets als selbsterkorenes Horn-Trio auf: Sie wollen immer nur zusammenspielen, kündigte ihr Hornlehrer Heiko Mazurek an, der sie mal auf dem Klavier und mal auf dem Horn begleitete.
Mit Sarah Glockner, Dorothea Schlenker, Emely Timm, Marie Bleile, Anna Schlöffel und Lisa-Marie Viertel trat auch die Klarinettenklasse von Joseph Heckle sehr eindrucksvoll in Szene, bevor die Saxophonklasse von Holger Rohn die Bühne eroberte. Ob nun Matti Zimmermann oder Vivien Müller, Rebecca Hülse, Rebecca und Johanna Bruns (am Klavier, Kl. U. Fabian) oder Lena Palasis gerade an der Reihe waren – sie alle zeigten souverän auf ihren Instrumenten ihr beträchtliches Können.
Bestens aufeinander abgestimmt erwiesen sich im Anschluss die Gitarrenschülerinnen Lucia Parsons, Lena Steiert, Zoi Terzis und Thea Zimmermann der Klasse Bärbel Libera mit ihrem sehr feinen Beitrag. Sehr süß wiederum gestaltete sich der Blockflöten-Auftritt von Noemi Kerviel, die sich Ton in Ton (im wahrsten Sinne) sowohl äußerlich wie auch musikalisch mit ihrer Lehrerin Ulrike Wehrmeister (am Klavier) abstimmte. Ulrike Fabians Querflötenschülerinnen Zoë Litz, Franziska Albanbauer und Lea Böheim präsentierten sehr unterschiedliche Beiträge, darunter ein Popstück, wie man sie für dieses Instrument vielleicht eher nicht vermutet hätte.
Ein eingespieltes Duo, das man in den Schülerkonzerten immer wieder erleben darf, sind Arik Abanto-Axmann und Jonas Behrendt der Gitarrenklasse Klaus Tiesler. Und wie immer geriet ihr Vortrag zum Hörerlebnis. Weitere Beiträge der Hörner (Kl. H. Mazurek) mit Sarah Hirt und Cosimo Lauterbach, von Anouk Schneider auf dem Saxophon (Kl. H. Rohn) und Lena und Timo Schätzle mit David Skusa auf den Klarinetten (Kl. J. Heckle) rundeten das Konzert noch ab, bevor Arik Abanto-Axmann mit einer Nocturne von Chopin auf dem Klavier (Kl. R. Schwoerer-Böhning) noch einen wahrlich krönenden Konzertabschluss bot.
(Text und Fotos: Friederike Zimmermann)
Der vollständige Artikel befindet sich auch in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung vom 14. August 2020.