Ausdrucksstark und sensibel in der Melodieführung: Sarah Maier, Klasse H. Haege
Schülerkonzert der Jugendmusikschule Südlicher Breisgau in Münstertal
Es war das letzte Münstertäler Musikschulkonzert vor Weihnachten und alle hatten sich mit Weihnachtsliedern und dazu passender Barockmusik, die sich auf der Blockflöte besonders schön ausnimmt, bestens darauf vorbereitet. Letztere stammt bekanntlich aus einer Zeit, da sich in den Noten noch keinerlei Angaben zu Tempo, Dynamik u.a. finden. Doch zeigen barocke Gemälde häufig Menschen, die zwei Instrumente gleichzeitig spielen, erläuterte Bereichsleiterin Bettina Boysen – selbst Spezialistin für Barockmusik. Und so spielte ihre Schülerin Sarah Müller mit dem Stück „Trotto – Saltarello“ eines anonymen Komponisten aus dem 14. Jahrhundert mit Blockflöte und Fußschelle stilecht und sehr beschwingt zum Tanz auf, indes ihre Lehrerin das Tamburin schlug.
Miriam Süße und Maite Disch haben erst seit einem Jahr Unterricht. Stimmungsvoll flöteten sie das Weihnachtslied „Tragt in die Welt nun ein Licht“ von Wolfgang Longart (Kl. Ulrike Wehrmeister). Auch Celine Geiger hielt vor einem halben Jahr noch eine Blockflöte in der Hand; heute spielte sie auf der Klarinette routiniert drei Weihnachtslieder (Kl. Hermann Haege). Joshua Lehane (Kl. U. Wehrmeister) kam über das Instrumentenkarussell an seiner Schule zur Blockflöte, begeisterte sich dann derart für dieses Instrument, dass er es im Nu zum blitzsauberen Vortrag von „Das Licht einer Kerze“ (Stephen Janetzko) brachte.
Desgleichen handhabte Paul Horstmanshoff beim nun folgenden Vortrag zweier kurzer Stücke seine Klarinette so, als sei sie angewachsen – ein verlässliches Indiz für große Spielfreude. Gleichsam auf der Klarinette verkündeten Lilli Künstle und Dorothea Süße (alle Kl. Nicole Krüger) „Leise rieselt der Schnee“, um dann gar nicht leise das Lied der „Pippi Langstrumpf“ anzufügen. Überaus spielsicher stellten Leni König und Miriam Süße (Kl. B. Boysen) auf ihren Blockflöten drei Kinderlieder vor, bevor Chantal Vietze wiederum auf der Klarinette (Kl. N. Krüger) sehr stimmungsvoll ein „Lullaby for Susan“ des zeitgenössischen Komponisten Alan Ridout zu Gehör brachte. Erneut beeindruckte Sarah Müller auf der Blockflöte, die nun mit „Shoe Store“ von Pete Rose einen Ausflug in den Jazz unternahm. Traumwandlerisch sicher beherrschte sie ihr Instrument und entlockte ihm gar allerlei blockflötenfremde Töne (Kl. B. Boysen).
Dann ging es 300 Jahre zurück in den Barock: Mit der Invention Nr. 4 von Johann Sebastian Bach und einem Stück a-Moll aus „Lieder ohne Worte“ von Felix Mendelssohn begeisterte die junge feine Musikantin Sarah Maier – überaus ausdrucksstark und sensibel in der Melodieführung – am Klavier das Publikum (Kl. H. Haege). Ihr und Jakob Burgert oblag nämlich der krönende Konzertabschluss. Letzterer brachte in „Introduktion, Thema und Variation 1 & 2“ von Carl Maria von Weber seine Klarinette (Kl. N. Krüger), im Ansatz leicht wie fliegend, regelrecht zum Singen.
Text und Foto: Friederike Zimmermann