Perfektes Zusammenspiel und überbordende Musizierfreude

Vorboten des Weihnachtsmanns? Wohl kaum, eher die „Tapferen Streicherlein“ der Jugendmusikschule Südlicher Breisgau…

Weihnachtskonzert der Jugendmusikschule Südl. Br. in der BDB Akademie Staufen

Kurz vor dem Auftritt zum diesjährigen Weihnachtskonzert in der BDB Akademie in Staufen wimmelte und wuselte es in allen Altersstufen. Und genau das ist ja das Schöne: Dass die Jugendmusikschule Südlicher Breisgau von den „Tapferen Streicherlein“ über die „Sinfoteenies“ bis hin zum „Faust Streich Orchester“ gleich drei – wenn auch kleine – Orchester in verschiedenen Altersstufen aufbaut. Daneben bilden sich diverse Streicherensembles, von denen auch an diesem Abend zwei zu hören waren. Sie alle zeigten einen kleinen Ausschnitt dessen, was sie im Laufe des Jahres erarbeitet hatten und – natürlich – durften auch die Weihnachtslieder nicht fehlen.

Gleich mehrstimmig prophezeite das fünfköpfige Celloensemble Jonas Marx, Merle Huber, Maila Buchmann, Lasse Künstle und Lennar Rönick (Leitung: Insa Hülsebusch) die morgige Ankunft des Weihnachtsmanns. Konzentriert und blitzsauber spielten sie die Melodie des bekannten Weihnachtsliedes, als wollten sie den Gabenbringer damit herbeibeschwören. Einer von ihnen, Jonas Marx, spielte im Anschluss noch dreimal hintereinander, indes jedes Mal mit anderer Begleitung „O Tannenbaum“ (am Cello: Insa Hülsebusch, Klavier: Joachim Baar).

Dann hatten die „Tapferen Streicherlein“ ihren Auftritt: Matteo Ortlieb, Valerie Franz, Vital Damerau, Salome Dmaerau, Magdalena Strin und Merle Huber. Stolz trugen sie und ihre Dirigentin Jeannette Dorée T-Shirts, auf denen ihr Orchestername als Emblem aufgedruckt war. Ob auch sie „Siebene“ mit einem Streich schafften? Sieben von was? Noten? Stücke? Nun, der Noten waren es weitaus mehr und der Stücke waren es genau drei: Nach der zweiten Version von „Morgen kam der Weihnachtsmann“ kann der gute Mann wohl wirklich nicht mehr lange auf sich warten lassen… Ob er den kleinen Solisten mit der Nikolausmütze schon mal als Vorboten geschickt hat? Danach durfte man etlichen „Variationen über so viel Heimlichkeit“ lauschen, bevor das Ensemble mit „Reel“, einem schottischen „traditional“, seinen Vortrag beschloss.

Als Zwischeneinlage bekam das Publikum mit „Sultans Thron“ von Sarah Kautz, Cecile Bleile, Yola Hörschelmann, Caroline Bach und Anna Bachofner ein melancholisches bosnisches Volksstück mit wechselnden Solostimmen und einem feurigen Schlusspart zu hören. Tatkräftig und feurig unterstützt (und natürlich auch geleitet) wurde die junge Truppe von Charlotte Mercier, so dass man sich klanglich tief in den Osten versetzt vermeinte.

„Die Sinfoteenies“ – Ellen Scharf, Indira Wagner, Hannah Stiefvater, Sara Skusa, Meret Zimmermann, Anna und Felix Maier, Janna und Bela Nouwens, Amelie Böhe, Stella Richter, Maren Schomerus – sind unter Insa Hülsebuschs Leitung die „Mittelstufe“ unter den Musikschulorchestern. Engagiert und klangschön präsentierten sie im Anschluss das Largo und Allegro aus dem Concerto d-moll von Georg Philipp Telemann.

Im Neuaufbau befindet sich seit dem Dirigentinnenwechsel (von Kerstin Bögner zu Charlotte Mercier) das „Faust Streich Orchester“, unter dessen Emblem sich die Fortgeschrittenen mit derzeit sechs Streicherinnen versammeln, die sich daher sehr über Unterstützung respektive Zuwachs freuen würden: Liv Faller, die auch solistisch in Erscheinung trat, Theresa Schmökel, Anna Olivia Kruse, Mirjam Breckle, Marlene Schwind und Sofie Scharf.

Aber welch tollen Klang, welch perfektes Zusammenspiel und überbordende Musizierfreude diese Sechs und ihre Lehrerin bei ihren Stücken an den Tag legten, war denn doch erstaunlich. Begonnen haben sie mit „Marche pour la cérémonie“ von Jean-Baptiste Lully, bevor sie im Anschluss den „Danse du grand Calumet“ von Jean-Philippe Rameau sowie eine Filmmusik aus Harry Potter zu Gehör brachten, die Charlotte Mercier eigenhändig für ihr Orchester arrangiert hat (am Klavier begleitet im fliegenden Wechsel von Zoe Schillinger und Joachim Baar). Auch das Arrangement des anschließenden Traditional-Stücks „Drowsy Maggie“ stammte von Charlotte Merciers Hand, die das Ensemble auch hier wieder temperamentvoll anführte. Insgesamt bewies dieses bereits eine große Vielfalt an Repertoire, das mit einer „Napolitana“, einem süditalienischen Volkslied, noch abgerundet wurde.

Zum Abschluss gab es wieder den großen Auftritt aller Beteiligter, die beim Adventslied „Tochter Zion“ (Christoph Graupner) auch alle Zuhörer als Chor miteinschlossen – eine wunderschöne Geste zur Vorweihnachtszeit.

Text und Fotos: Friederike Zimmermann

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