Spektakuläres Septett mit Harfe (Julia Weissbarth).
Lehrer der Jugendmusikschule boten bei Jubiläums-Konzertmatinee ein breites Spektrum. Bürgermeister Benitz beglückwünschte Joachim Baar zu seiner 25-jährigen Tätigkeit als Musikschulleiter.
STAUFEN. Feierliche Klänge und irisierende Großstadtimpressionen in pfiffiger Besetzung: Das facettenreiche Programm, eine Hommage an das 40-jährige Bestehen der Jugendmusikschule Südlicher Breisgau und zugleich musikalische Visitenkarte, hielt für jeden Musikgeschmack ein Schmankerl bereit.
Kein Solo- oder Duo-Konzert werde hier geboten, kündigte Musikschuleiter Joachim Baar an, denn sage und schreibe 24 Musiker und Musikerinnen haben sich auf seinen Aufruf hin spontan gemeldet, um bei diesem Ereignis mitzuwirken. „Und das ist genau das, wofür unsere Musikschule steht!“, lobte er begeistert das große Engagement seines Kollegiums.
Zu diesem Anlass wurden größere und teils selten zu hörende Besetzungen gebildet, die ein exotisches Programm zur Folge hatten. Das spektakuläre Septett Introduction et Allegro von Maurice Ravel (1875-1937) etwa, komponiert für Harfe (Julia Weissbarth), Flöte (Anna Galow), Klarinette (Nicola Miorada) und Streichquartett (Rebekka Busch: 1. Violine, Katrin Grolik: 2. Violine, Martin Rupp: Viola, Insa Hülsebusch: Violoncello), mit dem das Konzert bravourös eröffnet wurde.
Wenig bekannt ist auch der französische Komponist Ernest Chausson (1855-1899), dessen Concert in D-Dur, op. 21, für Violine (Charlotte Mercier), Klavier (Bernd Schäfer) und Streichquartett (Insa Hülsebusch: Violoncello, Julia Beller: Viola, Friederike von Forster und Ela Bennetts: Violinen) den nächsten Programmpunkt, eine kammermusikalische Pretiose, lieferte. „Noch nie habe ich so großen Erfolg gehabt! Alle finden das Konzert sehr gut!“, freute sich seinerzeit der Komponist nach der Uraufführung seines Werkes; und die hervorragende heutige Darbietung eignete sich trefflich, die damaligen Lorbeeren aufzufrischen.
Die daran anschließende Ouvertüre über hebräische Themen für Klarinette, Klavier und Streichquartett, op. 34, von Sergei Prokofiev (1891-1953), nimmt bereits den Zauber heutiger Klezmer-Musik voraus, welchen die geschmeidig-dynamische Klarinettenmelodie (Nicole Krüger) zu den fein ausgewogenen Streicherstimmen (nun mit Ulrike Rüttgart an der Viola) und dem überragend dargebotenen Klavierpart (Bernd Schäfer) auch jetzt heraufzubeschwören verstand.
Nach dem festlich-pompösen Vortrag von Georg Friedrich Händels „Arrival of the Queen of Sheeba“ durch ein Bläserdezett (Sebastian Kroll, Silke Asmuss, Dominik Ullrich, Nathalie Viehöver: Trompeten, Heiko Mazurek: Horn, Klemens Karle: Tuba, Jürgen Gutgsell, Yukiko Hashimoto, Eckhard Albert, Oliver Kuttruff: Posaunen; Arrangement: Paul Archibald) ergriff mit Bürgermeister Michael Benitz nun der Erste Vorsitzende das Wort: Musikschulen – sieben sind es in unserem Landkreis – seien eine „herausragende kulturelle Errungenschaft“. Unter diesen sei jedoch speziell diese, welche sich schon immer durch ein besonderes Engagement auszeichnete, „stets ein leuchtender Stern “ gewesen.
Nach weiteren Lobesworten auf Joachim Baar, der an dieser Musikschule auf mittlerweile 25 Jahre Leitungstätigkeit zurückblickt, in welchen er so manche schwierige politische Klippe zu umschiffen hatte und dennoch heute ein so gut dastehendes Haus vorweisen kann, servierte selbiges Dezett mit seiner differenzierten Bläserkunst in den klangmalerisch-effektvollen Stücken „A Londoner in New York“, „Echoes of Harlem“, „The Chrysler Building“ und „Radio City“ von Jim Parker (*1934) dem Publikum zum Abschluss noch ein perfektes Dessert.
(Text und Fotos: Friederike Zimmermann)