Der Klang der Heimat

„Kultur-macht-stark!“ fördert Geflüchtete an der Landeckschule

Für die jungen Geflüchteten ist es ein großer Glücksfall: Seit März haben sie die Möglichkeit an einem Trommelkurs teilzunehmen, den die Jugendmusikschule unter der Leitung von Shakir Ertek, unterstützt von Benjamin Geiser und mit Mitteln von „Kultur-macht-stark!“ an der Heinrich-von-Landeck-Schule durchführt.
Valentina, Mohammed I und Mohammed II, Ravan, Jehan, Naomi, Abdulah und Abdul Rahman heißen sie – bis auf Naomi aus Rumänien stammen alle der Jugendlichen aus Syrien. Es ist eine sehr offene, kollegiale und herzliche Gruppe, betont Shakir Ertek. Mit ihnen zu arbeiten bereitet ihm großes Vergnügen.
Heute hat er für sie die Djemben und die Kongas mitgebracht. Weitere – kleinere – Instrumente sind bereits bestellt und werden mit Sehnsucht erwartet. Denn diese sind für die arabisch-orientalischen Tanzrhythmen besonders geeignet. Sie kennen sie alle, die Basmondi, Maksoum, Malfuf genannten Rhythmen – sei es von den Familienfesten, Hochzeiten oder anderen Gelegenheiten zuhause, in ihren Herkunftsländern. Und so spielen sie sie mit Leichtigkeit, fühlen sie sich doch ganz geborgen in diesen heimatlichen Klängen, die sie hier selbst spielen und reproduzieren können.
Für viele der weiblichen Teilnehmerinnen ist es das erste Mal, dass sie überhaupt die Trommel schlagen. Normalerweise singen und klatschen arabische Frauen, wenn sie unter sich sind. So ist das Trommeln in Syrien für Frauen absolut nicht üblich, für kurdische Frauen hingegen schon eher. Doch in jedem Fall freuen sich heute die Jungen wie die Mädchen, dass sie hier die Gelegenheit haben, unter sich und ohne Tabus gemeinsam musizieren zu können.
(Text und Fotos: Friederike Zimmermann)

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