Leidenschaft statt Lampenfieber

Grandioses Schülerkonzert der Jugendmusikschule Südlicher Breisgau in Merzhausen

Auftritte von den Kleineren bis hin zu den Großen, dazu auf etlichen verschiedenen Instrumenten – dieses Schülerkonzert versprach überaus bunt zu werden, zudem anspruchs­voll, da sich derzeit einige auf ihren Auftritt bei Jugend musiziert, das Musikabzeichen oder aufs Musikabitur vorbereiten. Und sie alle zeigten eher Leidenschaft denn Lampenfieber, zu dem sie angesichts des Bevorstehenden doch allen Grund gehabt hätten.

Den Anfang machte die Gitarrenklasse „mit genau den Stücken, wie man sie von der Gitarre erwartet“, kündigte ihr Lehrer Thomas Winklmeier an, nämlich mit Flamenco oder Blues… Ida Rößler, die erst seit wenigen Monaten Unterricht hat, stellte Ersteres vor (von Heinz Teuchert), während Raphael Morel-Fourrier den „Valentin’s Blues“ von Michael Langer darbot.

Es folgte ein phantastischer Auftritt der beiden jungen Schülerinnen Celia Kury (Fagott, Kl. Annette Winker) und Muriel Schäfer (Klavier, Kl. Bernd Schäfer), mit dem sie sich bereits jetzt für den bevorstehenden Wettbewerb „Jugend musiziert“ bewährten: Perfekt aufeinander abgestimmt interpretierten sie zunächst das „Allegretto“ aus der Sonate F-Dur von James Hook, die Melodie und Rhythmik des Stückes regelrecht auskostend. Ebenfalls mit großer Musikalität gestalteten sie das (fast) zeitgenössische „Rondo“ von Allan Rosenheck, ein recht lustiges Stückchen, in dem das Fagott einen kleinen Elefantentanz vollführte – jedenfalls schien es diesen beiden trotz ihrer jungen Jahre zu gelingen, diesen Auftritt mit großer Spielfreude zu garnieren.

Auch der Beitrag von Dorothea Wagner, die sich auf das goldene Musikabzeichen vorbereitet, konnte sich hören lassen. Sie brachte auf der Querflöte das Larghetto und Allegro aus der Sonate C-Dur von Georg Friedrich Händel zu Gehör, der Elegie des Stückes genussvoll hingegeben (Kl. Martina Roth; am Klavier: Reinhard Roth). Beflissen und beherzt zeigte sich Tabea Weiß, die auf dem Violoncello zwei Sätze aus der Sonate e-Moll von Antonio Vivaldi sowie ein Impromptu von Alexander Arutjunjan präsentierte (Kl. Insa Hülsebusch; am Klavier: Petra Kaiser) – im Übrigen auch sie eine Anwärterin bei Jugend musiziert.

Es folgten wieder drei Gitarrenbeiträge von Mathis Gold, Constantin Muthesius und Lorenzo Berardi, die – zum Teil begleitet von ihrem Lehrer Th. Winklmeier – jeweils nette kurze Stückchen darboten. Unfassbar gut präsentierte sich Desirée Hänsler, die sich derzeit auf das Musikabitur vorbereitet und im Rahmen dieses Schülerkonzertes schon mal auf dem Tenorsaxophon ihr Programm vortrug: Das Concerto in g-Moll von David Bennett etwa, das sie überaus sanft und musikalisch ausmalte, sowie zwei Sätze von Jean Baptiste Singelée und zuletzt eine Improvisation aus eigener Intuition, bei der sie sich ebenfalls sehr souverän zeigte (am Klavier hervorragend begleitet von Bernd Schäfer) – nun, man hörte die gute Führung (Kl. Holger Rohn). Der letzte, ebenfalls so anspruchs- wie genussvolle Beitrag kam von Lisa Ruf. Sie interpretierte auf der Querflöte das schöne Konzert G-Dur von Carl Stamitz (Kl. M. Roth; am Klavier: R. Roth), welches den ein oder anderen aus dem Publikum sicherlich noch bis weit in den Feierabend hinein im Ohr begleiten sollte.

(Text und Fotos: Friederike Zimmermann)

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