Mit Verve, Lust und Können

Rock-, Pop- und Jazztalente der Jugendmusikschule im Kurhaus Bad Krozingen

BAD KROZINGEN. Weil es „The Doors“ schon gibt, nennen sie sich „The Windows“: Sie sind alle zirka zwölf Jahre alt, und wenn sie die Bühne betreten, hebt sich vor Staunen nicht nur der Blick, sondern ganz unmittelbar auch die Stimmung. Je jünger die Bandmitglieder desto cooler; so mochte es einem erscheinen beim Rock-Pop-Jazz-Konzert der Jugendmusikschule Südlicher Breisgau, das wie jeden Herbst im Kurhaus Bad Krozingen mit tollen Jazz- und Rockinterpreten oder -Bands aufwartete.

Zunächst wurde das Publikum mit luftig-leichtem Jazz warm gemacht: Unter der Leitung von Rolf Schwörer-Böhning (Klavier) und Holger Rohn (Saxophon) hatte sich zu diesem Anlass ein flottes Jazz-Quartett zusammengefunden, das sich mit „Blue Bossa“ von Kenny Dorham freispielte, um dann bei „Autumn Leaves“ zu wahrer Größe aufzulaufen. Professionelle Unterstützung erfuhren die beiden Schüler Niklas Mente am Alt-Saxophon und Tim Fischer am Piano von den Musikschullehrern Andres Buchholz am Bass und Arno Pfunder an den Drums.

Als dann die junge Hanna Weber zur Gitarre (Kl. Isabella Guidi) im wohlbekannten Song „Hello“ (Lionel Richie) ihre ersten Töne anstimmte, horchte das Publikum augenblicklich auf. Zwar war sie von Fachgruppenleiter Arno Pfunder bereits sehr blumig angekündigt worden, was sich jedoch spätestens bei ihrem nächsten Song „Right here watching“ (Richard Marx) als gelinde Untertreibung erwies.

So stimmungsvoll wie fingerfertig zeigte sich im Anschluss Fernand Götz, der auf dem Piano die beiden Stücke „What a wonderful world“ (B. Thiele, G. Davis) und „Mess around“ (Ray Charles) zum Besten gab (Kl. R. Schwörer-Böhning). 

Zum ersten Mal vor so großem Publikum trat an diesem Abend die „Band Eins“ auf – das sind Oscar Schlicker, Jonas Wiedemer, Moritz Richter, Felix Maas, Finny Frederick Kringel, Aaron Wiedemer und Mathias Berghoff (Leitung); auch sie bis auf letzteren alle im Alter von elf bis dreizehn Jahren. Mit Pep und Wonne performten sie die beiden Popsongs „Stitches“ (Shawn Mendes) und „Howling at the Moon“ (Milow).

Was dann aber oben erwähnte Band „The Windows“ aufs Parkett legte, fegte wie Zunder durchs Programm. Nach den ersten beiden Stücken rockten sie in „TNT“ (AC/DC) und „I love Rock’n Roll“ (Joan Jett) mit rauer Stimme den ganzen Saal, der regelrecht tobte. Dabei gibt es sie noch gar nicht lange. Erst seit wenigen Wochen hält Sänger Luca Streck das Mikrofon in der Hand, begleitet von Arjuna Hummert an den Drums, Jona Ortlieb und Yannick Krzikowsky an der Gitarre und ihrem Mentor Chris Pollmann (der ersatzweise noch den Bass spielt, bis sich ein weiteres Bandmitglied gefunden hat).

Einen weiteren Höhepunkt des Abends bot wie immer unzweifelhaft die „Young Lions Big Band“ („YLBB“, Leitung: Arno Pfunder und Matthias Stich), die aus etwa 20 Mitgliedern besteht und nach etlichen abiturbedingten Abgängen nun als „2nd Generation“ zeigte, was sie bereits nach wenigen Wochen schon wieder draufhat. Mit erstaunlicher Verve, Lust und Können spielten sie „Cantaloupe Island“ (H. Hancock), „Superstition“ (St. Wonder) und „September“ (Earth, Wind & Fire). Wie nah sie sich hierbei am musikalischen Original bewegen, zeigt auch die (käuflich erwerbbare) CD der YLBB, die sicherlich als eines der wichtigsten Aushängeschilder der Jugendmusikschule Südlicher Breisgau gelten darf.

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